Optimale Fütterung von Hühnerküken: Proteinbedarf, Larven der Soldatenfliegen und individuelle Ernährung

Optimale Fütterung von Hühnerküken: Proteinbedarf, Larven der Soldatenfliegen und individuelle Ernährung

Proteinbedarf der Hühnerküken

Hühner legen nicht nur bis über 200 Eier im Jahr, sie wachsen bereits als Küken sehr schnell heran. Das hat bereits in freier Natur beim Urahnen, dem Bankivahuhn, das Überleben gesichert: Wird es während der Wintermonate ungemütlicher, müssen die Jungvögel bereits voll befiedert und sehr selbstständig sein. Unsere heutigen Haushühner werden größer und wachsen noch schneller. So schnell, dass einige es nicht glauben würden.

Gerade Biobauern werben damit, dass sie ihren Tieren mehr Zeit lassen. Hähnchen, die noch über die Weide laufen und weniger intensiv gemästet werden, leben 90 Tage oder länger. In der konventionellen Mast ohne Auslauf erreichen speziell gezüchtete Hybridrassen ihr Gewicht bereits nach 35 Tagen.

Hühner zählen also zu den Tieren, die so schnell wachsen, wie sie ihr Futter kriegen. Dennoch hat auch diese Rechnung ihre Grenzen: Ein früh einsetzender Mangel an Nährstoffen oder Vitaminen führt zu Zwergwuchs und einer geminderten Leistung. Gerade ein Mangel an Proteinen ist zu vermeiden, da Küken nur mit hochwertigen Proteinen Muskeln und Federn bilden können.

Hühnerküken richtig füttern

Küken
  • Tag 1 –  bei Kunstbrut bleiben die Küken noch im Inkubator, damit sie ohne Luftzug komplett trocknen, sie erhalten weder Futter noch Wasser und nähren sich aus dem sogenannten Dottersack
  •  Tag 2 bis 49 – durchgehend Kükenstarter beziehungsweise Kükenfutter aus dem Handel, verkotete Futterreste sind zu entsorgen, das Wasser in der Kükenbox ist mehrfach täglich zu erneuern
  •  Tag 50 bis 63 – Hennen und Hähne werden getrennt, um das Kükenfutter mit Junghennenfutter oder Mastfutter zu strecken und dann abzusetzen

In den Fertigprodukten sind bereits benötigte Vitamine, Mineralstoffe und auch Kalzium für den Knochenaufbau enthalten. Während dieses Fertigfutter einem in den ersten Wochen Sicherheit gibt, kann die Fütterung ab der vierten Woche variieren.

Viele Hühnerrassen befiedern schnell und sind robust. Auch Hühnerküken anderer Rassen freuen sich, wenn sie ab der dritten Woche frische Gräser, Kräuter, Blätter und Zweige erhalten. Ein geschützter Auslauf mit Wiese und etwas Erde eignet sich ab der fünften Woche für befiederte Küken an milden Tagen. Die Küken werden scharren, picken und sich wohlfühlen. Mit wärmender Glucke dürften sie sogar schon früher raus.

Je mehr die Küken im Stall oder Freilauf vorfinden, umso weniger Fertigfutter benötigen sie. Wichtig bleibt, dass sie genug hochwertiges Protein und auch Kalzium aufnehmen. Kohlenhydrate und Fettsäuren allein reichen weder für den schnellen Muskelaufbau, noch für die wichtige Federbildung.

Der Gehalt der Rohproteine im Küken-Alleinfutter liegt meistens nahe bei 15 bis 17 % – es sind wenigstens 1 % Kalzium und einige Vitamine enthalten. Möglicherweise haben einige Hersteller wie beim Legefutter für Hennen auch A- und B-Produkte, die anteilig verfüttert werden. Deswegen sind immer die Herstellerangaben zur richtigen Anwendung zu prüfen.

Larven der Soldatenfliegen für Hühnerküken

Larven

Wer später nicht nur gesunde, sondern auch zahme Hühner haben möchte, kann getrocknete Larven der schwarzen Soldatenfliegen einsetzen. Diese bestehen zu 40 % aus hochwertigem Rohprotein, zu 30 % aus Rohfett und enthalten über drei Prozent Kalzium. Selbst die für Hühner wichtigen Aminosäuren Lysin und Methionin sind mit rund 2,6 und 0,6 % enthalten. Diese sind unentbehrlich, ein Mangel kann in das sogenannte Federpicken münden.

Mit Küken gibt es ein Problem: Gerade Zwerghühner haben besonders kleine Küken, die dementsprechend kleine Schnäbel haben. Es gilt jedoch für alle Küken, dass sie nur fressen können, was in den Schnabel passt. Für die ersten Wochen wären die Larven mit rund 15 mm Länge also zu groß. Wer sie klein hackt, zämt seine Küken bereits in den ersten Lebenswochen.

Auch wenn das Fertigfutter aus dem Handel der sicherste Weg für die Aufzucht der Hühnerküken ist, wollen viele Hühnerhalter, dass ihre befiederten Küken das fressen, was sie im Garten finden. Oder sie geben ein paar Haferflocken mit verdünntem Magerquark oder gekochten Kartoffeln zur Ergänzung. Einige entwickeln mit der Zeit ihre eigenen Rezepte für Kükenfutter, auch, da sie Gen-Soja im Hühnerfutter befürchten. Häufig findet sich in diesen Futterrezepten deswegen die Engstelle bei den hochwertigen Proteinen, getrocknete Larven der schwarzen Soldatenfliege werden zur perfekten Ergänzung.


Auch bei ausgewachsenen Haushühnern, den befiederten Allesfressern, ist es sinnvoll, wenn sie sich vielseitig ernähren. Das Fertigfutter bleibt ein sicherer Sockel, um einen Mangel zu vermeiden. Dennoch suchen fast alle Hühner unentwegt nach Futter und freuen sich über frische Halme, ein paar Samen und werden auch Fallobst nicht verschmähen. Das besondere Leckerchen bleiben jedoch nahrhafte Kleintiere wie die getrockneten Larven der schwarzen Soldatenfliegen. Selbst scheue Hühner werden sie einem aus der Hand picken.

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LECKER, GESUND & NACHHALTIG!

Soldatenfliegenlarven von BSF Cycle